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Klimagerät: Lohnt sich der Kauf?

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Sie wollen ein Klimagerät kaufen? Vorsicht: Die Stromfresser können ganz schön teuer werden. Überlegen Sie sich den Kauf daher gut. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten können.
Drei Klimageräte hängen außen an einer Hauswand.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Für eine angenehme Abkühlung reicht meist ein Ventilator – bewegte Luft fühlt sich kühler an als stehende Luft.
  • Klimageräte verbrauchen viel Energie und lohnen sich bei den weniger als 20 Hitzetagen jährlich in Deutschland im Jahr nur selten.
  • Monoblock-Geräte sind zwar günstiger in der Anschaffung, allerdings noch weniger effizient als Splitgeräte.
  • Splitgeräte müssen von einer Fachkraft angebracht werden – wofür Sie eine Erlaubnis Ihrer Vermieter:innen brauchen.
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Lohnt sich ein Klimagerät?

Bei Ihnen wird es unerträglich heiß in der Wohnung? Überlegen Sie deshalb, ein Klimagerät zu kaufen? Das könnte teuer werden. Denn Klimageräte haben mehrere Schattenseiten: Sie kühlen häufig weniger als erwartet, treiben Ihre Stromkosten in die Höhe und sind auch in der Anschaffung teuer. Dabei ist es egal, ob Sie sich für ein kompaktes Monoblock-Gerät oder ein effizienteres Split-Klimagerät interessieren: Es fallen zusätzliche Stromkosten von 40 bis 140 Euro jährlich für den Betrieb an. Überlegen Sie sich den Kauf gut. Bei weniger als 20 Hitzetagen im Jahr in Deutschland lohnt sich der Kauf meist nicht.

Ihnen fehlt nur ein frischer Windzug? Dann könnte ein Ventilator eine gute und günstigere Alternative zum teuren Klimagerät sein – mehr dazu am Ende des Artikels.

Besser ist es, die Sommerhitze gar nicht erst in die Wohnung herein zu lassen, z.B. durch einen außenliegenden Sonnenschutz oder das richtige Lüften. Wir haben einige Hitzeschutz-Tipps für zu Hause zusammengefasst. Bei schlecht gedämmten Häusern kann zudem eine Wärmedämmung helfen: Sie verringert im Sommer die Wärmeleitung ins Gebäudeinnere.

Klimagerät: Kompaktes Monoblock- oder Split-Klimagerät?

Bei Raumklimageräten gibt es zwei unterschiedliche Modelle: die sogenannten "Monoblöcke" beziehungsweise Kompaktgeräte und die Splitgeräte.

Monoblock-Modelle sind kompakte Geräte und können überall an die Steckdose angeschlossen werden. Sie sind im Baumarkt oder Elektrofachmarkt erhältlich und kosten zum Teil bis zu 1000 Euro.

So funktionieren sie: Am Wunschort aufgestellt, wird der Abluftschlauch durch einen Fenster- oder Türspalt gesteckt – die Wärme wird so nach draußen gepustet. Der Nachteil: Durch das offene Fenster strömt ständig neue warme Luft nach und das Gerät kämpft so einen teuren, aber aussichtslosen Kampf gegen die Hitze. Auch wenn die Luft nicht durch einen Spalt, sondern durch eine Bohrung nach draußen geleitet wird, sorgt der entstehende Unterdruck im Raum dafür, dass an anderer Stelle warme Luft nachströmt – dieser Effekt lässt sich auch durch geschlossene Türen nicht vermeiden.

Insbesondere bei großen Zimmern, Räumen mit direkter Sonneneinstrahlung oder bei schlecht gedämmten Dachgeschosswohnungen haben die kleinen Geräte Schwierigkeiten, ausreichend zu kühlen. Um einen Raum von 14 Quadratmetern von 30 auf 24 Grad Celsius zu kühlen, brauchen die Geräte laut Stiftung Warentest zwischen 30 bis 45 Minuten. Ein leistungsstarkes Splitgerät schafft das in unter 5 Minuten.

Ein weiterer Nachteil: Die Betriebsgeräusche von Kompressor und Lüfter sind laut und können Ihren Schlaf stören. Achten Sie beim Kauf auf die Angabe in dB (Dezibel) für die Lautstärke der Geräte: Die leisesten Geräte sind nicht lauter als 50 dB.

Nicht zuletzt verbrauchen Monoblöcke viel Strom: In 10 Jahren müssen Sie laut Stiftung Warentest mit 600 bis 1400 Euro Stromkosten zusätzlich rechnen. Bei ausgiebiger Nutzung des Klimageräts kann eine hohe Nachzahlung bei der jährlichen Stromabrechnung drohen!

Splitgeräte sind etwas effektiver. Sie bestehen aus zwei Teilen – dem Kühlgerät im Zimmer sowie einem Kompressor an der Außenwand des Wohngebäudes. Sie können diese nicht einfach kaufen und selbst anschließen. Splitgeräte dürfen nur von Fachpersonen installiert werden, da sie gefährliche Kältemittel enthalten. In einer Mietwohnung brauchen Sie deshalb eine Erlaubnis von Ihrer Vermieterin oder Ihrem Vermieter, da für die Installation ein Loch in die Wand gebohrt werden muss. Durch dieses wird der Verbindungsschlauch – für Strom und Kältemittel – gesteckt und mit dem lärmenden Kompressor verbunden. Dieser macht einen ersten Nachteil aus: Da er im Außenbereich angebracht ist, können sich Nachbarn gestört fühlen.

Split-Klimageräte kühlen schneller als Monoblöcke. Außerdem verbrauchen sie für die gleiche Kühlleistung weniger Strom. Das beste Gerät laut Stiftung Warentest kühlt einen 14 Quadratmeter großen Testraum in weniger als 5 Minuten von 30 auf 24 Grad Celsius. Ein Split-Klimagerät kostet dem Test entsprechend bis zu 2600 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Installation durch das Fachpersonal. Und Sie haben auch hier zusätzliche Stromkosten: Die Stiftung Warentest rechnet mit etwa 350 bis 700 zusätzlichen Euro in 10 Jahren.

Ein Splitgerät kostet bis zu 2800 Euro

Darauf sollten Sie beim Kauf einer Klimaanlage achten

Der wichtigste Aspekt ist die Kühlleistung. Je geringer diese ist, desto mehr Zeit und Strom braucht das Gerät, um einen Raum abzukühlen. Um die passende Kühlleistung zu berechnen, sollten Sie folgende Faktoren abschätzen:

  • Raum- und Fenstergröße
  • Zustand der Außenwände
  • Lage der Räume
  • mögliche Wärmequellen (Menschen, Geräte, Licht)
  • bereits vorhandener Sonnenschutz 

Fragen Sie am besten eine qualifizierte Fachkraft.

Auch wichtig: das Energielabel. Für Klimageräte gibt es viele verschiedene Energielabel, wir erklären Ihnen die gängigsten zwei für Mono- und Splitgeräte. Beide Energielabel geben die Energieeffizienzklasse innerhalb der Skala von A+++ (sehr gut) bis D (sehr schlecht) an. Diese Klassen sagen jedoch nichts über den absoluten Stromverbrauch aus. Sie beschreiben nur die Effizienz des Klimagerätes.

Energielabel Split-Klimagerät

Energielabel Klimagerät SplittertEnergielabel Klimagerät Splitgerät Erklärung

Das Energielabel für Split-Klimageräte gibt neben der Leistung in Kilowatt die Energieeffizienz im Ganzjahresbetrieb an. Das bedeutet: Die Effizienz wird unter Berücksichtigung der saisonal unterschiedlichen Temperaturen gemessen. Ganz rechts finden Sie den Stromverbrauch in kWh (Kilowattstunden) pro Jahr – angenommen werden 350 Stunden Betriebsdauer. Darunter finden Sie außerdem die Angabe zur Geräuschentwicklung. Die leisesten Geräte sind drinnen nicht lauter als 48 dB (Dezibel) und außen nicht lauter als 55 dB. Achten Sie beim Kauf auf diese Werte, denn Lärm nervt Sie und die Nachbarschaft.

Energielabel Monoblock-Klimagerät

Energielabel Klimagerät Monoblock KompaktgerätEnergielabel Klimagerät Monoblock Kompaktgerät Erklärung

Das Energielabel für Monoblock-Klimageräte gibt neben der Leistung in Kilowatt und der Energieeffizienz der Kühlleistung lediglich den Stromverbrauch in kWh für 60 Minuten an. Links daneben finden Sie außerdem nur die Angabe für die Lautstärke im Innenraum in Dezibel, da es hier außen keinen Kompressor außen gibt.

Verlassen Sie sich nicht nur auf das Energielabel. Lesen Sie auch unabhängige Produkttests, zum Beispiel von der Stiftung Warentest. Sie prüft regelmäßig Raumklimageräte: "Klimageräte im Test – Klappt die kühle Brise?".

Tipps für die Nutzung von Klimageräten

  • Schalten Sie die Klimaanlage nur bei Bedarf ein, zum Beispiel einige Zeit vor dem Schlafengehen.
  • Nachts ist es ratsam, das Gerät komplett auszuschalten und stattdessen mit geöffneten Fenstern zu kühlen.
  • Ein zusätzlicher Sonnenschutz kann die Laufzeit weiter reduzieren, um Stromkosten zu sparen.
  • Achten Sie auch darauf, Ihr Gerät regelmäßig zu warten, das Kondenswasser regelmäßig zu entfernen sowie Verdampfer und Filter zu reinigen. Nur so kann das Gerät störungsfrei arbeiten.

Tipp: Ventilator statt Klimagerät nutzen

Ventilatoren können zwar die Temperatur im Raum nicht senken wie ein Klimagerät, aber sie sorgen für eine angenehme Abkühlung. Denn: bewegte Luft fühlt sich kühler an als stehende Luft – 30°C sind plötzlich gar nicht so schlimm.

Ventilatoren gibt es schon ab 20 Euro – somit sind sie wesentlich günstiger als eine Klimaanlage. Die Stromkosten fallen im Vergleich zu Klimageräten ebenfalls sehr gering aus: Selbst bei einer Einsatzdauer von 90 Tagen im Jahr für 10 Stunden täglich verursachen sie im Durchschnitt nicht einmal 5 Euro Stromkosten. Für Ventilatoren gibt es übrigens kein Energielabel.

Die Stiftung Warentest hat 38 Ventilatoren getestet – Tisch-, Stand- und Turmgeräte mit Preisen zwischen 20 und 400 Euro.

Ein Gerät Healy neben dem Wort Warnung.

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