Bei hohen Temperaturen und feuchter Luft vermehren sich Schimmelpilze besonders schnell auf frischen Lebensmitteln. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) informiert, wie Verbraucher:innen mit der richtigen Lagerung das Schimmelrisiko deutlich senken und zugleich Lebensmittelverschwendung vermeiden.
Obst, Gemüse und Brot richtig lagern
Schimmelpilze wachsen besonders gut in feuchten und weichen Lebensmitteln, da diese einen hohen Wassergehalt haben. Viele frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Brot sind deswegen anfällig. Besonders in geschlossenen Behältern oder Plastikverpackungen kann sich leicht Feuchtigkeit ansammeln, die bei Wärme das Schimmelwachstum begünstigt. „Beispielsweise Brokkoli oder Speisepilze sollten Verbraucher:innen deswegen aus der Plastikverpackung nehmen und Brot nicht in Kunststofftüten, sondern in gut durchlüfteten oder feuchtigkeitsregulierenden Brotkästen aufbewahren“ empfiehlt Tanja Schirmer, Ernährungsexpertin bei der VZB.
Kühlschrank: Nicht für alles geeignet
Brot wird im Kühlschrank schneller trocken und verliert an Geschmack, weil die Kälte ihm Feuchtigkeit entzieht. Das Gemüsefach im Kühlschrank ist dagegen der ideale Lagerort für viele Obst- und Gemüsesorten wie Beeren oder Salat. „Tropische Früchte wie Bananen oder Mangos sowie Tomaten, Gurken oder Zucchini gehören dagegen nicht in den Kühlschrank“, so Schirmer. Diese Sorten lagern besser bei kühler, trockener Umgebung zwischen 12 bis 16 Grad. „Wer platzbedingt Schwierigkeiten im Kühlschrank oder Haushalt mit einer sachgemäßen Lagerung hat, sollte frische Lebensmittel besser in kleineren Mengen sowie nur nach Bedarf einkaufen und zeitnah verbrauchen“, sagt Schirmer. Das schützt vor Schimmel und hilft zugleich, weniger Lebensmittel unnötig wegzuwerfen.
Schimmlige Lebensmittel meistens nicht zu retten
Wer Schimmel entdeckt, sollte nicht nur die befallene Stelle entfernen. Auch wenn nur einzelne Stücke oder Stellen befallen sind, sollten Verbraucher:innen vorsichtshalber die ganze Packung entsorgen. „Gerade bei Produkten wie Erdbeeren, Konfitüren oder geschnittenem Brot kann sich der Schimmel schnell ausbreiten, ohne dass er sichtbar ist“, sagt Schirmer. Selbst Kochen oder Backen hilft nicht, da Schimmelpilzgifte hohe Temperaturen überstehen. Einige wenige Ausnahmen gelten für Lebensmittel mit sehr geringem Wassergehalt. Hartkäse ohne Rinde oder luftgetrocknete Wurst wie Salami können bei geringem Befall weiterverwendet werden, wenn die betroffene Stelle großzügig entfernt wird. „Wer im Alltag unsicher ist, fährt aber mit der Entscheidung für den Müll in der Regel besser als mit einem gesundheitlichen Risiko“, erläutert Schirmer.
Mehr Tipps zur Haltbarkeit und richtigen Lagerung von Lebensmittel hat die VZB hier zusammengetragen.
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