Kostenloses Online-Seminar „Heizungstausch. Welche Heizung passt zu meinem Haus?" am 6. Mai um 15.00 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Cookie-Banner häufig rechtswidrig

Pressemitteilung vom
Verbraucherschützer:innen gehen mit Abmahn-Aktion gegen Wildwuchs bei Cookies vor

Alle kennen sie, alle nerven sie: Wer im Netz unterwegs ist, muss bei den meisten Webseiten anklicken, welche Daten er (nicht) von sich preisgeben will. Laut Untersuchung der Verbraucherzentralen verstoßen zehn Prozent dieser Cookie-Banner eindeutig gegen die Vorgaben des Telemediengesetzes (TMG) und der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). In der Stichprobe der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB), die sich mit Cookie-Bannern bei Online-Shops beschäftigt hat, waren sogar 16 Prozent fehlerhaft.

Off

Teilweise waren „Durch Weitersurfen akzeptieren Sie alle Cookies“-Banner geschaltet, teils waren Einstellungen unerlaubterweise schon vorangekreuzt. Manchmal war gar kein Banner vorhanden, obwohl die Website Daten speicherte. Viele der untersuchten Banner befanden sich zudem in einer rechtlichen Grauzone. Wegen der eindeutigen Verstöße haben die Verbraucherschützer:innen knapp 100 Abmahnungen verschickt und 66 Unterlassungserklärungen erwirkt. Bei der bundesweiten Aktion wurden insgesamt 949 Webseiten aus unterschiedlichen Branchen wie Online-Shops, Reise, Lebensmittel-Lieferdienste oder Versicherungen untersucht.

Verbraucherzentrale Brandenburg knöpft sich Online-Shops vor

Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat die Sparte Online-Shops untersucht. Sie hat insgesamt 100 Websites geprüft und 16 eindeutige Verstoßfälle festgestellt. Diese 16 Website-Anbieter hat sie abgemahnt, darunter den Sportartikelhersteller Adidas. Alle von der VZB abgemahnten Anbieter haben ihre offensichtlich unzulässigen Cookie-Banner geändert, 14 von ihnen bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben. 

Datensammelwut von Unternehmen gefährdet die Privatsphäre 

„Viele Verbraucher:innen beschweren sich bei uns über nervige Cookie-Banner. Viele davon sind zudem eindeutig rechtswidrig, wie unsere Untersuchung gezeigt hat. Daher bündeln die Verbraucherzentralen, Verbraucherverbände und der vzbv ihre Kräfte, um juristisch dagegen vorzugehen und die Verbraucher:innen besser zu schützen. Rechtswidrige Cookie-Banner sind nicht trivial. Das zunehmende Sammeln von Daten gefährdet die Privatsphäre der Verbraucher:innen und führt zum durchleuchteten Bürger“, sagt Dunja Neukamp, Juristin bei der VZB. 

Auftakt Cookie-Aktion: Verbraucherschützer:innen bündeln ihre juristischen Kräfte

Online haben die Verbraucherschützer:innen Informationen zur Untersuchung gesammelt und geben Tipps, wie Verbraucher:innen manipulative Cookie-Banner erkennen und ihre Daten schützen können. Zudem können Verbraucher:innen über die Seite besonders aggressive oder manipulative Banner direkt an die Verbraucherschützer:innen melden. 

Die Verbraucherzentralen und Verbände wollen in Zukunft verstärkt gemeinsam juristisch agieren, um gegen gravierende Probleme des Verbraucherschutzes oder offensichtliches Marktversagen anzugehen. Die Cookie-Abmahnaktion bildet dazu den Auftakt. 

Mehr unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/manipulative-cookiebanner

Hintergrund
Bei der Untersuchung vom April 2021 haben die Verbraucherzentralen, ihr Bundesverband (vzbv), der Verbraucherservice Bayern und der Bund der Versicherten 949 Webseiten unterschiedlicher Branchen untersucht: Reise, Lebensmittel-Lieferdienste, Versicherungen, Online-Shops, Fitness-Studios, Energie, Partnervermittlung, Sharing, E-Mail-Dienste, Vergleichsportale, Lernplattformen, Streaming-Dienste, Telekommunikation, Treppenlifte und Sanitätshäuser.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte bereits im Oktober 2019 entschieden, dass der Einsatz von Tracking-Cookies nur mit aktiver und gesonderter Einwilligung der Betroffenen erlaubt ist.


Für individuelle Fragen können Verbraucher:innen die Beratung der Verbraucherzentrale Brandenburg in Anspruch nehmen:

 

Über die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher:innen gegenüber Politik und Wirtschaft. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht. 
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Vodafone-Firmenschild vor Hochhaus

Verbraucherzentrale Bundesverband reicht Sammelklage gegen Vodafone ein

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verklagt Vodafone Kabel wegen unzulässiger Preiserhöhungen. Hintergrund: 2023 erhöhte das Unternehmen bei laufenden Verträgen für Internet und Festnetzanschluss einseitig die Preise. Jetzt ist das Klageregister eröffnet und Sie können sich eintragen.
Ein Mann fährt auf einem Lastenfahrrad

Verkaufsstopp bei Babboe: Zwei weitere Modelle sind betroffen

Die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbrauchsgütersicherheit hatte im Februar den Verkauf von Lastenrädern der Marke Babboe gestoppt. Da bei einigen Modellen Sicherheitsmängel vorlagen, die zum Teil in Rahmenbrüchen endeten, muss sich der Lastenfahrrad-Hersteller nun mit strafrechtlichen Ermittlungen auseinander setzen.
Gaspreis wird mit Zeigefinger an einem Chronograph geberemst

Energiepreisbremsen, Härtefallfonds: Die Maßnahmen der Bundesregierung

Mit den Preisbremsen bei Strom, Gas und Fernwärme hielt der Staat die Preise für 2023 im Zaum, erst darüber wurde es deutlich teurer. Für Heizöl und andere Brennstoffe gab es einen Härtefallfonds. Hier finden Sie alle Informationen, die für diese Zeit galten und können Ihre Rechnungen prüfen.