Kostenloses Online-Seminar "Altersvorsorge - gut informiert die persönliche Strategie entwickeln" am 10. Oktober um 17.00 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Exotisches Superfood: weit gereist und oft mit Schadstoffen belastet

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale Brandenburg informiert zum Ernährungstrend und stellt heimische Alternativen vor

Açaí, Chia, Goji, Maqui und Moringa enthalten viele Vitamine, Mineral- und andere Pflanzenstoffe – sie werden deshalb auch als Superfood bezeichnet. Verkäufer schreiben ihnen verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. Wissenschaftliche Belege für deren positive Wirkung fehlen jedoch meist. Stattdessen sind Superfoods häufig mit Schadstoffen belastet und können Allergien oder Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen.

Off

Superfoods gibt es als Früchte, Samen, Pulver oder in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel. Sie sollen angeblich Krankheiten vorbeugen, das Herz stärken oder einfach nur schlank und schön machen. Auch immer mehr ältere Menschen kaufen die exotischen Lebensmittel, insbesondere als Nahrungsergänzungsmittel. „Problematisch ist, dass bei Superfood-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln die genaue Zusammensetzung nicht bekannt ist und die in den Produkten hervorgehobenen Vitamine und Mineralstoffe oft künstlich hinzugefügt werden“, erklärt Diana Marwitz, Expertin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Allergiker aufgepasst

„In manchen Fällen können die exotischen Lebensmittel auch Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Sogar Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sind möglich“, so die Expertin. So können Goji-Beeren die Wirkung bestimmter Blutgerinnungshemmer verstärken, so dass es zu gefährlichen Blutungen kommen kann.

Werbeaussagen mit Gesundheitsversprechen sind unzulässig

Auch wenn exotische Früchte den Speiseplan bereichern können, gibt es keine zuverlässigen wissenschaftlichen Daten, dass Superfood-Produkte einen besonderen Effekt auf die Gesundheit hätten, der über eine übliche gesunde Ernährung hinausgeht. Auch für eine schlankmachende Wirkung fehlen Belege. Werbeaussagen, dass die Produkte Krankheiten lindern oder vorbeugen würden, sind nicht erlaubt und mit Vorsicht zu genießen.

Superfoods können Schadstoffe enthalten

„Immer wieder zeigen Untersuchungen, dass die exotischen Lebensmittel mit Pestiziden, Schwermetallen wie Arsen oder krankmachenden Bakterien belastet sind“, sagt Marwitz. Hinzu kommen lange Transportwege, die der Umwelt schaden. Da die Produkte oft zu früh geerntet und stark verarbeitet werden, ist zudem fraglich, wie viel von den beworbenen Inhaltsstoffen noch beim Verbraucher ankommen.

Alternative: heimisches Superfood

„Wir empfehlen Verbraucher:innen die vielen heimischen Superfood-Alternativen“, so die Expertin. So enthalten beispielsweise Walnüsse gesunde Fette, genau wie ihr exotisches Pendant, die Avocado. Leinsamen eignen sich als heimische Alternative zu Chiasamen. Sanddorn und schwarze Johannisbeeren haben einen ebenso hohen Vitamin-C-Gehalt wie Goji-Beeren. Und: Gerade im Sommer ist die Auswahl an heimischen Beeren wie Brom-, Him- und Stachelbeeren besonders groß.

Weitere Informationen zu Superfoods: Superfood: Superfood: Hype um Früchte und Samen | Verbraucherzentrale-brandenburg.de

Informationen rund um Lebensmittel im Alter bieten die Verbraucherzentralen auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/genussvoll-aelter-werden-46303. Das Informationsangebot im Internet wurde im Rahmen eines Projekts der Verbraucherzentralen erstellt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft finanziert.

Für individuelle Fragen können Verbraucher:innen die Beratung der Verbraucherzentrale Brandenburg in Anspruch nehmen:

 

Über die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher:innen gegenüber Politik und Wirtschaft. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.

Ein Mann steht nachdenklich vor einem geöffneten Kühlschrank

Unser Forum für Fragen zu Lebensmitteln und Ernährung

Stellen Sie hier kostenfrei Ihre Fragen rund um Lebensmittel und Ernährung. Oder stöbern Sie in den vorhandenen Antworten unseres Expertenteams.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Ratgeber-Tipps

Familienküche
Wie „Familienküche“ ganz entspannt funktionieren kann – das zeigt der gleichnamige Ratgeber der Verbraucherzentrale. Er…
Lebensmittel-Lügen
Wissen Sie, was Sie essen?
Rindfleischsuppe ohne Rindfleisch, Erdbeerjoghurt, der Erdbeeren vorgaukelt,…
Schmuckbild

Abzocke auf online-wohngeld.de: Hier wird kein Wohngeld beantragt!

Auf der Website online-wohngeld.de könnten Verbraucher:innen den Eindruck bekommen, dass sie dort Wohngeld beantragen können. Das ist jedoch nicht der Fall und kostet auch noch Geld!

Lunch & Learn

In ihrem digitalen Vortragsformat „Lunch & Learn“ vermittelt die Verbraucherzentrale Bayern die wichtigsten Infos in der Mittagspause.

Musterfeststellungsklage gegen Kreissparkasse Stendal

Die Kreissparkasse Stendal hat vielen Prämiensparern nach Ansicht der Verbraucherzentrale jahrelang zu wenig Zinsen gezahlt. Deshalb klagt der vzbv für die Kund:innen der Sparkasse Klage. Kunden:innen sollen ihre Zinsen in der Höhe erhalten, die ihnen zusteht.

Der vzbv führt die Verfahren vor dem Bundesgerichtshof (BGH) nicht weiter. Kund:innen können die ihnen zustehenden Zinsen nun einfordern.