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Nutri-Score – hilfreiche Orientierung, aber zu selten angegeben

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentralen veröffentlichen Marktcheck zur freiwilligen Nährwertkennzeichnung

Noch zu wenige Produkte sind mit dem Nutri-Score gekennzeichnet, selbst wenn sich der Anteil an gekennzeichneten Produkten leicht erhöht hat. Das zeigt ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen mit 1.451 Lebensmitteln. Dabei kann das freiwillige Label eine verlässliche Hilfe für Verbraucher:innen bei der Auswahl von Produkten mit einer besseren Nährstoffzusammensetzung sein.

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Weniger als die Hälfte der Lebensmittel mit Nutri-Score

In ihrem Marktcheck überprüften die Verbraucherzentralen insgesamt 1.451 Lebensmittel aus den Produktgruppen Brot und Brötchen, Pizza, Milch und Milchgetränke, Pflanzendrinks und Cerealien. Nur 579 – rund 40 Prozent – der untersuchten Produkte waren dabei mit einem Nutri-Score gekennzeichnet. Mit 118 von 169 Produkten (70 Prozent) trugen Pizzen am häufigsten den Nutri-Score; mit einem Anteil von jeweils 28 Prozent Cerealien und Milchprodukte am seltensten.

Zudem verglichen die Verbraucherschützer die Ergebnisse mit den Angaben, die sie im Rahmen eines Pre-Checks bei den gleichen Produkten ein Jahr zuvor erhoben hatten. Der Anteil der mit einem Nutri-Score gekennzeichneten Produkte stiegt im Vergleich zum Vorjahr von 477 auf 579 und damit um sieben Prozentpunkte. „Erfreulich ist auch, dass Anbieter bei etwa einem Zehntel der untersuchten Produkte die Nährstoffzusammensetzung im Laufe des Jahres verbessert haben“, so Annett Reinke, Lebensmittelrechtsexpertin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Nutri-Score hilft beim Einkauf

Der Nutri-Score hilft dabei, innerhalb einer Produktgruppe Lebensmittel mit einer besseren Nährstoffzusammensetzung auszuwählen. So zeigte der Marktcheck: Je schlechter der Nutri-Score beispielsweise bei Brot, desto höher ist der durchschnittliche Gehalt an Salz in den Produkten. Bei den Pizzen ist der durchschnittliche Gehalt an gesättigten Fettsäuren etwa viermal so hoch, wenn auf der Packung ein D statt einem A steht.

„Wir fordern in Sachen Nutri-Score mehr Tempo von der Lebensmittelindustrie“, sagt Reinke. „Die farbige Nährwertkennzeichnung kann ihre Aussagekraft innerhalb einer Produktgruppe wesentlich besser entfalten, wenn sie flächendeckend eingesetzt wird. Doch die Einführung geht nur langsam voran. Deshalb sollte der Nutri-Score europaweit zur Pflicht werden.“ Bislang dürfen Unternehmen selbst entscheiden, ob sie das Label verwenden oder nicht.

Nutri-Score weiter voranbringen

Der Nutri-Score ergibt sich aus der Verrechnung von positiven und negativen Inhaltsstoffen. Das kann aktuell jedoch dazu führen, dass beispielsweise Cerealien trotz hoher Zuckergehalte einen guten Nutri-Score erhalten. Für das Jahr 2023 sind allerdings Verbesserungen in Aussicht gestellt, die den Zuckergehalt strenger bewerten, sodass hohe Zuckermengen nicht mehr so einfach ausgeglichen werden können. Die Gehalte an Salz und Ballaststoffen sollen dann ebenfalls strenger bewertet werden. „Diese geplanten Veränderungen haben wir gefordert, denn durch sie kann der Nutri-Score die Nährstoffzusammensetzung eines Lebensmittels noch besser abbilden“, so die Expertin.

Der vollständige Bericht zum im Frühjahr 2022 durchgeführten Marktcheck und weitergehende Informationen wie ein Infoblatt für Verbraucher:innen sind auf der Internetseite der Verbraucherzentralen veröffentlicht:
www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/marktcheck-nutri-score

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Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.

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