Dr. Christian A. Rumpke, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Brandenburg:
„Immer wieder melden sich Betroffene bei uns, weil es vor allem im ländlichen Raum oder auch in Bussen und Bahnen Probleme mit der Netzabdeckung gibt. Diesen Eindruck bestätigt eine von uns beauftragte Repräsentativbefragung. So ist fast jede vierte Person in Brandenburg mit dem Mobilfunkempfang unzufrieden (23 Prozent). In Orten mit weniger als 5.000 Einwohner:innen steigt der Anteil der Unzufriedenen sogar auf fast ein Drittel (30 bis 31 Prozent). Die durch Bundestag und Bundesrat verabschiedete neue Einstufung des Mobilfunkausbaus als ‚überragendes öffentliches Interesse‘ eröffnet dabei wichtige Priorisierungsmöglichkeiten, die hiesige Behörden konsequent nutzen sollten. Zudem sollten im Land Ansprech- und Vermittlungsstellen geschaffen werden, die bestehende Strukturen transparent darstellen, Kommunen und beteiligte Unternehmen besser vernetzen und beispielsweise gebietsbezogene Dialogformate mit Bürger:innen ermöglichen.“
Erik Stohn, Mitglied des Landtages und digitalpolitischer Sprecher der SPD:
„Die Daten der Bundesnetzagentur zeigen, dass Brandenburg bei der Abdeckung für den Handyempfang auf einem guten Weg ist. Allerdings besteht weiterhin Handlungsbedarf, denn ein guter Handy- und Datenempfang ist Wirtschafts- und Standortfaktor sowie Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe zugleich.“
Repräsentative Umfrage zeigt Luft nach oben
Im Rahmen der Veranstaltung „Verbraucherpolitik aktuell: Netz statt Lücke. Sind Funklöcher in Brandenburg bald Geschichte?“ der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) am 10. November 2025 wurde der aktuelle Stand des Handy-/Mobilfunkempfangs in Brandenburg vorgestellt und über mögliche Lösungen diskutiert. Die VZB stellte dort eine aktuelle, von ihr bei INSA Consulere beauftragte Repräsentativbefragung (September 2025) vor. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen die Annahmen der VZB. Die Zahl der Funklöcher nimmt zwar ab, doch für Menschen, die in Regionen leben, arbeiten oder Urlaub machen, in denen die Netzabdeckung noch immer lückenhaft ist, bleibt dies ein erhebliches Problem.
Ergebnisse der Mobilfunkmesswoche
Die Bundesnetzagentur präsentierte zudem Ergebnisse der ersten bundesweiten Mobilfunkmesswoche. Um Problemregionen noch besser zu identifizieren und dadurch die Netzabdeckung gezielter zu verbessern, soll die Mobilfunkmesswoche auch im kommenden Jahr durchgeführt werden. Dabei erhoffen sich die Organisatoren erneut eine große Beteiligung auch in Brandenburg.
Mobilfunk als Faktor für Teilhabe und Entwicklung
Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes (MIG) berichtete über aktuelle Herausforderungen beim Ausbau des Mobilfunks und mögliche Lösungsansätze. Sie stellte dar, wo es in Brandenburg unterversorgte Gebiete (weiße Flecke) gibt, welche Maßnahmen dort bereits laufen und wo neue, vom Bund geförderte Funkmasten entstehen. Anhand konkreter Beispiele verdeutlichte die MIG, warum eine flächendeckende Netzabdeckung auch in ländlichen Gebieten wie dem Schlaubetal für digitale Teilhabe sowie für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung wichtig ist. Darüber hinaus erläuterte sie, welche Unterstützungsmöglichkeiten Kommunen beim eigenwirtschaftlichen Mobilfunkausbau nutzen können.
Hintergrund
Am 10. November fand mit „Verbraucherpolitik aktuell: Netz statt Lücke. Sind Funklöcher in Brandenburg bald Geschichte?“ die zweite Ausgabe von „Verbraucherpolitik aktuell“ der VZB statt.