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Keine Maestro-Funktion mehr für Girokarten

Stand:
Ab Juli 2023 soll es die Maestro-Funktion für neue Girokarten nicht mehr geben. Welches System die Banken zukünftig für die Auslandszahlung nutzen, wird sich zeigen. Das sollten Sie wissen.
Girokarte im Detail

Das Wichtigste in Kürze:

  • Nach 30 Jahren soll es die Maestro-Funktion für Girokarten nicht mehr geben.
  • Für die Bezahlfunktion im Ausland müssen die Banken für neu ausgestellte Karten ab 2023 andere Systeme nutzen.
  • Bereits ausgegebene Karten mit Maestro-Funktion sind noch bis zu ihrem Laufzeitende gültig.

 

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Die Maestro-Funktion macht die Girocard auslandsfähig

Von der Entscheidung des US-Unternehmens sind in Deutschland Millionen von Bankkund:innen betroffen. Denn nur mit der Maestro-Funktion – oder einem anderen System dieser Art – können deutsche Girokarten auch im Ausland eingesetzt werden, beispielsweise um Geld abzuheben oder im Geschäft mit der Karte zu zahlen.

Das Girokartensystem wird in Deutschland –besonders im stationären Handel – sehr häufig verwendet. Damit deutsche Kontoinhaber:innen aber auch bei Auslandsaufenthalten auf ihr Guthaben zugreifen können, ist es bisher üblich, dass die Banken zusätzlich eine Maestro- oder V-Pay-Funktion anbieten. Beide Systeme stammen von US-Unternehmen, Mastercard und Visa, und bieten eine ähnliche Funktionalität. Das jüngere V-Pay ist aber vorwiegend für den europäischen Markt ausgelegt während Maestro weltweit einsatzfähig ist. Auch daher wurde die Maestro-Funktion häufiger verwendet als die des Konkurrenzsystems von Visa.

Ab wann gibt es die Maestro-Funktion nicht mehr?

Ab 1. Juli 2023 sollten keine neuen Karten mehr mit Maestro-Funktion vergeben werden. Laut Presseberichten haben manche Banken bei der Ausgabe von neuen Girocards auch einen Aufschub von Mastercard bekommen. Das gilt zum Beispiel für die drei großen Privatbanken Deutsche Bank, deren Tochter Postbank, die Commerzbank und die HypoVereinsbank. Diese Geldhäuser können also noch eine Weile Girocards mit Maestro-Funktion ausgeben; wie lange, ist aber unbekannt.

Bis zum Ablauf des Gültigkeitsdatums dürfen Maestro-Karten auch von anderen Geldinstituten noch genutzt werden. Es ist allerdings möglich, dass sich Banken schon vor 2027 dazu entscheiden, ein anderes System zu verwenden. Wann genau Sie Ihre Maestro-Karte nicht mehr verwenden können, muss Ihnen Ihre Bank mitteilen.

Warum wird die Funktion abgeschafft?

Mastercard selbst erläuterte, dass die Funktion nicht ausreichend für den Online-Handel ausgelegt sei, und daher nicht mehr zeitgemäß. Besonders da die Girocard in Deutschland ein Standardzahlungsmittel ist, könnte es aber auch sein, dass Mastercard mehr am Umsatz des Online-Handels mitverdienen möchte. Wird nämlich zukünftig bei der Zahlung statt des Lastschriftverfahrens häufiger eine Kredit- oder Debitkarte des Unternehmens verwendet, zahlen die Online-Shops Entgelte an das Unternehmen. Gleichzeitig würde das den Anteil an Kredit- und Debitkarten auf dem deutschen Markt stark erhöhen.

Auch ohne die Maestro-Funktion ist die Girokarte aber in Deutschland voll einsatzfähig. Auch in Zukunft sollten Sie mit einer Girokarte also wie gewohnt zahlen und Geld abheben können. Alle Funktionen der Girocard bleiben Ihnen erhalten. 

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Was kommt nach der Maestro-Funktion? Alternativen für die Girocard

Obwohl die Girocard ohne Maestro-Funktion nur in Deutschland einsatzfähig ist, heißt das nicht gleich, dass Sie die Auslandsfunktion verlieren. Die Banken können auf andere Systeme zurückgreifen, um den Auslandseinsatz zu ermöglichen.

  • Die "Co-Badge-Lösung": Die Institute bieten eine Girokarte an, die dazu mit integrierter Debitkarte von VISA/Mastercard ausgestattet wird. Man kann diese im Inland über das Girokarten-System nutzen und im Ausland über den Kooperationspartner. Die Girokarte bekommt dann zusätzlich eine16-stellige Kartennummer und den CVV-Code, wie man es von den klassischen Kreditkarten kennt.
  • Einzelne Banken schaffen Girocard ab
    Die Banken könnten sich dazu entscheiden, die Girocard nicht mehr anzubieten. Denn auch mit einer anderen Debitkarte können Sie theoretisch im Einzelhandel zahlen. Bisher akzeptieren aber nicht alle Geschäfte diese Karten. Auch der stationäre Handel müsste in diesem Fall also teils umrüsten. Für die Händler würden außerdem höhere Kosten entstehen, weil Entgelte an das Karten-Unternehmen anfallen. Diese könnten dann wiederum zu höheren Preisen vor Ort führen.
  • Nutzung des Konkurrenzsystems – V-Pay
    Eine leichte Option wäre es, zum Konkurrenten zu wechseln und von nun an die Girokarten mit V-Pay- statt Maestro-Funktion auszugeben. Visa erklärt bislang, dass die V-Pay-Funktion weiterhin zur Verfügung stehen wird.
  • Zweitkarte für den Auslandseinsatz
    Wie bei einigen Konten bereits der Fall, könnten die Banken auch ein Zwei-Karten-System nutzen – mit einer Girocard für den Inlandseinsatz und einer Debit- oder Kreditkarte für den Einsatz im Ausland.

Klar ist aber: Auch wenn die Maestro-Funktion in Zukunft nicht mehr zur Verfügung steht, wird es weiterhin die Möglichkeit geben, im Ausland an Ihr Guthaben zu kommen. Ob das über ein anderes Zahlungssystem oder eine Zweitkarte sein wird, zeigt sich in der nächsten Zeit.

Girocard, Debitkarte oder Chargekarte? Was ist der Unterschied?

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Karten, die Ihnen mit dem Konto angeboten werden. Äußerlich unterscheiden sich die Karten kaum, der Leistungsumfang – und vor allem die möglichen Kosten – variieren aber teils stark.

  • Girocard
    Die Girocard wird ausschließlich auf dem deutschen Markt verwendet. Mit ihr können Sie am Automaten Geld abheben oder im Geschäft bezahlen. Der Betrag wird dabei sofort von Ihrem Konto abgebucht. Im Ausland können Sie die Karte nur verwenden, wenn die Maestro- oder V-Pay-Funktion vorhanden ist.
  • Debitkarte
    Wie bei der Girocard wird auch hier direkt vom Konto abgebucht. Sie haben also keinen Kreditrahmen und müssen dafür sorgen, dass vor der Zahlung ausreichend Guthaben vorhanden ist. Bisher werden Debitkarten in Deutschland noch nicht an allen Kassenterminals akzeptiert. Im Ausland werden sie nicht selten von Mietwagenstationen als Sicherheit abgelehnt. Für Zahlungen können Sie eine Debitkarte aber in der Regel verwenden.
  • Revolving-Kreditkarte
    Bei dieser echten Kreditkarte haben Sie einen Kreditrahmen, der zuvor mit der Bank abgestimmt wurde. Wenn Sie die Karte belasten, können Sie den Kredit entweder ganz oder auch nur in Teilen ausnutzen. In der Regel zahlen Sie am Monatsende einen Teil des aufgenommenen Kredits zurück. Die Rückzahlungsraten variieren stark. Außerdem fallen für den Kredit Zinsen an, die meist sehr hoch sind. Es besteht eine Überschuldungsgefahr, wenn Verbraucher:innen die Funktionsweise dieser echten Kreditkarte nicht überblicken. Im Ausland ist die Kreditkarte meist ohne Probleme einsetzbar. Für Hotelreservierungen oder Mietwagen, für die eine Kaution geblockt werden muss, ist sie sogar der Standard.
  • Chargekarte oder Charge-Kreditkarte
    Auch mit der Charge-Kreditkarte kaufen Sie zunächst auf Kredit ein. Ihre Umsätze werden gesammelt und Ihnen dann am Ende des Monats in Rechnung gestellt. Anders als bei der Revolving-Kreditkarte sind Teilrückzahlungen bei einer Chargekarte nicht üblich. Dafür werden für die aufgenommene Kreditsumme bis zur Abrechnung in der Regel aber auch keine Zinsen berechnet. Der Auslandseinsatz ist wie auch bei der Revolving-Kreditkarte möglich. Auch Kautionen können bei der Chargekarte blockiert werden.

 

Was müssen Sie tun?

Sie müssen erst handeln, wenn Ihre Bank Ihnen neue Karten, bzw. Änderungen an Ihrem Konto anbietet. Denn diesen Änderungen müssen Sie zunächst zustimmen. Ihre Bank wird Sie diesbezüglich kontaktieren.

Bevor Sie einer neuen Karte oder einem neuen Kontomodell zustimmen, sollten Sie sich bei Ihrer Bank beraten lassen. Fragen Sie besonders nach den Unterschieden zwischen der neuen und Ihrer bisherigen Karte.

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