Kostenloses Online-Seminar "Altersvorsorge - gut informiert die persönliche Strategie entwickeln" am 10. Oktober um 17.00 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Aktien: Fragen und Antworten zur Dividende

Stand:
Die Dividende gehört zur Aktie wie der Zins zum Festgeld. Die Verbraucherzentrale hat häufige Fragen zum Thema Dividende gesammelt. Hier finden Sie die Antworten.
Ein Münzstapel auf Geldscheinen
On

Unternehmen, die es geschafft haben, über Jahrzehnte regelmäßig eine Dividende an ihre Aktionäre zu zahlen, sind stolz darauf und werben damit. Stiftungen und Unternehmerfamilien sind auf ihre jährliche Dividende angewiesen. Und auch für viele Kleinanleger ist sie wichtig.

Was ist eine Dividende?

Die Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Eigentümer ausschüttet - also an die Aktionäre. Deshalb werden Aktien hin und wieder auch Dividendenpapiere genannt.

Wie oft wird die Dividende ausgeschüttet?

Die meisten Unternehmen zahlen einmal jährlich eine Dividende.

Andere schütten einen Teil ihres Gewinn übers Jahr verteilt aus - dann zahlen sie zum Beispiel jedes Quartal eine Dividende.

Und schließlich gibt es die Unternehmen, die überhaupt keine Dividende ausschütten. Das kann daran liegen, dass sie schlicht keinen Gewinn machen, den sie verteilen könnten. Es kann aber auch Strategie sein. Eine solche Strategie kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Ein Grund: die Annahme, dass das Geld eine höhere Rendite erzielt, wenn man es im Unternehmen belässt und dort für Investitionen nutzt. Ein anderer: mögliche steuerliche Vorteile für die Aktionäre.

Welche Arten von Dividenden gibt es?

Üblich ist die Ausschüttung des Gewinns als Bardividende: Für jede Aktie wird dem Konto des Aktionärs ein zuvor festgelegter Betrag gutgeschrieben.

Daneben gibt es die so genannte Stockdividende. "Stock" ist das englische Wort für Aktie. Ein Stockdividende bezeichnet also die Ausschüttung einer Dividende in Form von Aktien. Statt Bargeld auf dem Konto hat ein Aktionär nach einer solchen Ausschüttung zusätzliche Aktien seines Unternehmens im Depot.

Vereinzelt schütten Unternehmen auch Sachdividenden aus. Dies erfolgt dann meist zusätzlich zur Bardividende. Das können etwa Produkte oder Rabatte auf Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens sein.

Wer entscheidet über die Ausschüttung einer Dividende?

Die Eigentümer selbst - auf der einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung ihrer Aktiengesellschaft. Vorher allerdings macht der Vorstand einen Dividendenvorschlag. Die Aktionäre stimmen diesem Vorschlag meist zu. Normalerweise wird die Dividende auch direkt am Tag der Hauptversammlung ausgeschüttet.

Was muss ich tun, damit mir die Dividende gutgeschrieben wird?

Nichts. Sie wird automatisch auf Ihr Konto gebucht. Möglich ist allerdings, dass Sie einen Umtausch der Bardividende in eine Stockdividende beantragen müssen - falls Ihr Unternehmen diese Möglichkeit anbietet (und Sie sie wahrnehmen wollen).

Lohnt es sich, die Aktie wegen der Dividende am Tag vor der Ausschüttung zu kaufen und anschließend direkt zu verkaufen?

Nein. So leicht lässt sich der Aktienmarkt nicht austricksen. Wenn die Dividende ausgeschüttet wird, dann wird die Aktie "Ex-Dividende" gehandelt, also ohne den ausgeschütteten Betrag. Der Kurs der Aktie sinkt entsprechend.

Vielleicht lohnt es sich dann aber, darauf zu spekulieren, dass die Aktie wegen der Ausschüttung der Dividende im Kurs fällt?

Nein, auch das lohnt sich nicht. Denn die Anbieter von Optionsscheinen und Zertifikaten, mit denen Privatanleger auf fallende Kurse spekulieren können, kalkulieren die Dividendenzahlungen in die Kurse der Spekulationsinstrumente ein. Das heißt: Solche Papiere steigen nicht wegen der Dividendenausschüttung.

Was ist die Dividendenrendite?

Die Dividendenrendite ist eine Kennzahl zur Beurteilung von Aktien. Sie ergibt sich, wenn man die Höhe der Dividende je Aktie durch den Aktienkurs teilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert.


Beispiel: Die Muster AG will demnächst eine Dividende von einem Euro je Aktie ausschütten. Der Aktienkurs steht bei 50 Euro. Die Dividendenrendite beträgt also exakt 2 Prozent.


Viele Anlagestrategien messen der Dividendenrendite besondere Bedeutung zu, und es gibt eine Reihe von Fonds, die in Aktien mit besonders hohen Dividendenrenditen investieren.

Dass eine Aktie eine hohe Dividendenrendite aufweist, bedeutet trotzdem nicht unbedingt, dass sie eine besonders rentable Geldanlage ist: Vielleicht erwarten die Marktteilnehmer, dass die Gewinne des Unternehmens (und damit auch die Dividenden) künftig geringer ausfallen. Oder sie erwarten umgekehrt, dass Unternehmen, die bisher noch gar keine Dividenden ausschütten, künftig besonders hohe Gewinne machen und an die Investoren weiterreichen.

Es gibt also viele Gründe, sich nicht (nur) auf diese Kennzahl zu verlassen, wenn man Aktien oder Aktienfonds kaufen will.

Wo finde ich Informationen zur Dividende meiner Aktien?

In verschiedenen Finanzportalen im Internet werden die in den letzten Jahren gezahlten Dividenden aufgelistet.

Zusätzlich werden oft auch Schätzungen über die Höhe zukünftiger Dividenden veröffentlicht. Grundlage der Schätzungen sind Prognosen von Aktien-Analysten. Diese sind mit Vorsicht zu genießen, schließlich kennt niemand die Zukunft - auch nicht die am besten bezahlten Experten.

Was machen Aktienfonds mit den Dividenden, die an sie ausgeschüttet werden?

Aktienfonds sammeln die Dividenden zunächst an. Anschließend geben Sie sie an die Anteilseigner weiter. Das kann durch eine Ausschüttung geschehen. In diesem Fall fließt tatsächlich Geld auf die Konten der Fonds-Besitzer. Oder es kann durch eine Thesaurierung geschehen. In diesem Fall reinvestiert der Fonds die zugeflossenen Dividenden und der Preis eines einzelnen Anteils steigt entsprechend.

Ratgeber-Tipps

Das Haushaltsbuch
Mit dem Haushaltsbuch der Verbraucherzentrale führen Sie Ihr "Unternehmen Haushalt" erfolgreich - Sie…
Schmuckbild

Abzocke auf online-wohngeld.de: Hier wird kein Wohngeld beantragt!

Auf der Website online-wohngeld.de könnten Verbraucher:innen den Eindruck bekommen, dass sie dort Wohngeld beantragen können. Das ist jedoch nicht der Fall und kostet auch noch Geld!

Lunch & Learn

In ihrem digitalen Vortragsformat „Lunch & Learn“ vermittelt die Verbraucherzentrale Bayern die wichtigsten Infos in der Mittagspause.

Musterfeststellungsklage gegen Kreissparkasse Stendal

Die Kreissparkasse Stendal hat vielen Prämiensparern nach Ansicht der Verbraucherzentrale jahrelang zu wenig Zinsen gezahlt. Deshalb klagt der vzbv für die Kund:innen der Sparkasse Klage. Kunden:innen sollen ihre Zinsen in der Höhe erhalten, die ihnen zusteht.

Der vzbv führt die Verfahren vor dem Bundesgerichtshof (BGH) nicht weiter. Kund:innen können die ihnen zustehenden Zinsen nun einfordern.